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Los 7 | Thomas Bayrle | Feuer im Weizen

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Auktionsergebnisse zu: Thomas Bayrle
BAYRLE, THOMAS
1937 Berlin

Titel: Feuer im Weizen.
Untertitel: Serie von 8 Serigrafien.
Datierung: 1970/71.
Technik: Jeweils: Farbserigrafie auf Velin. Dazu Titelblatt.
Darstellungsmaß: Jeweils: 47,5 x 64,5cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert, betitelt und nummeriert.
Herausgeber: März Verlag, Frankfurt a.M. (Hrsg.).
Exemplar: 62/100.
Rahmen: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.


Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Thomas Bayrle ist ein deutscher Künstler, der für seine Arbeiten in den Bereichen Grafikdesign, Malerei und Bildhauerei bekannt geworden ist. Seine Arbeit ist von seiner Auseinandersetzung mit Massenproduktion und Konsumkultur geprägt. Dies ist sicherlich auch auf seine Ausbildung als Grafiker zurückzuführen. Bayrle ist bekannt für seine seriellen Werke, die aus einfachen, sich wiederholenden Motiven komplexe Muster und Strukturen bilden. Die von ihm gewählten Sujets belaufen sich auf die Reflektion politischer Systeme und dem Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft.

Die Masse als lebendes Ornament
Nach seiner Ausbildung gründet Bayrle zusammen mit Bernhard Jäger die Gulliver Presse und veröffentlicht zahlreiche Künstlerbücher. Beeinflusst von den seriellen Arbeiten der Pop Art entstehen in den 1960er Jahren seine sogenannten "Superformen". Einzelmotive, die er der Werbebranche und Populärkultur entnimmt, setzt er zu großformatigen Bildern zusammen. Diese Collagen, reflektieren die Fusion der Masse zu einem "lebenden Ornament", in dem das Individuum als Teil eines großen Ganzen aufgeht.

Feuer im Weizen
Im Kontext der sexuellen Befreiung und des politischen Widerstands, veröffentlicht Bayrle 1970 "Feuer im Weizen" im Frankfurter März-Verlag. Das Werk spielt mit den bürgerlichen Konventionen und präsentiert sich im Design eines Bilderbuchs mit kartonierten Hochglanzseiten. Die in kräftigen Farben gedruckten Rasterbilder zeigen provokante Szenen, deren endlose Wiederholungen sich zu einem Massenornament aus Sexualakten fügen. Diese popartigen Illustrationen betonen die erotische Wirkungskraft der Bilder und verdeutlichen Bayrles kritischen Blick auf gesellschaftliche Normen.

Komplexe Muster und Strukturen
Die vorliegende Arbeit zeigt ein solches Raster aus sich abwechselnden Reihen von Männern und Frauen mit einer roten Flagge, die einen Schriftzug mit Infos zum Werk liefert. Die gänzlich unbekleideten Männer und die lediglich mit schwarzen Netzstrümpfen und Absatzschuhen bekleideten Frauen sind in roter und blauer Farbe gehalten. Bayrle zeigt sie in Bewegung mit jeweils einem Bein angewinkelt und einem Arm in die Luft gestreckt. Hintereinander scheint es, als würden sie in Reihen tanzen. Die endlos erscheinenden Wiederholungen der gleichen Motive schaffen ein komplexes, einzigartiges, für Bayrle typisches Muster, das Individuum wird als lebendes Ornament Teil der Masse. 2008-2009 wurde es auf seiner Einzelausstellung "Looping" im Museum Ludwig unter Leitung Kasper Königs ausgestellt.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 79527-38