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Los 6 | Thomas Bayrle | Ohne Titel (Glückskleedosenturm)

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Auktionsergebnisse zu: Thomas Bayrle
BAYRLE, THOMAS
1937 Berlin

Titel: Ohne Titel (Glückskleedosenturm).
Datierung: 1969.
Technik: 40 Milchdosen, übereinander montiert.
Maße: 179,5 x Ø 5cm.

Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Ausstellungen:
- König Galerie, Berlin 2019

Deutsche Pop Art
In der Kunst der 1960er Jahre wenden sich die Künstler der amerikanischen Pop Art der Ästhetik von Konsumgütern zu und übertragen diese in Malerei und Skulptur. Die serielle Produktion von Waren greift insbesondere Andy Warhol auf und verwendet diese für seine Campbell Dosen Serie. Thomas Bayrle bezieht sich nach eigener Aussage auf Warhol und setzt dieses Prinzip aber überdimensional um, wobei er als Sujet nicht die berühmte amerikanische Suppenmarke, sondern die Kondensmilch des Herstellers Glücksklee verwendet. Charakteristisch für die Marke, die ihr Produkt ebenfalls in Dosen anbietet, ist das Logo mit einem grünen vierblättrigen Kleeblatt.

Entstehungsgeschichte
Thomas Bayrle berichtet in einem Interview, wie es zur kreativen Kooperation mit Glücksklee kam: "Die Werbeagentur Thompson hat mich 69 gefragt, ob ich nicht was für Glücksklee machen wollte. Dann habe ich denen eine Grafik gemacht: Glückskleedosen aus Glückskleedosen, davon gab es acht Abzüge. Und dann habe ich mir gesagt: "Ich würde die gerne plastisch haben." Einfach für mich als Arbeit. Das hatte mit Warhol wiederum nichts zu tun, ich habe die Grafik einfach zum Anlass genommen, eine Skulptur zu machen. Das war die große Milchdose, dunkelrot, die gibt es schon lange nicht mehr." Die Arbeit aus der Sammlung König besteht aus 20 weißen und 20 roten Dosen der Marke Glücksklee, die aufeinandergestapelt einen schmalen Dosenturm ergeben. Hierbei greift die Komposition das traditionelle zweifarbige Etikett der Firma auf, während vierzig Kleeblätter wiederholend von oben nach unten laufen. Eine monumentale Arbeit aus 4200 Dosen, die zusammengesetzt das Logo der Glückskleemarke bilden, befindet sich heute in der Sammlung des Städels in Frankfurt a.M.

König und Bayrle
1970 erwirbt Kasper König seine erste Arbeit von Bayrle und wählt 1984 den Künstler für die Ausstellung "Von hier aus" in Düsseldorf aus. An der Städelschule in Frankfurt arbeiten beide zusammen und parallel zu seiner Tätigkeit als Professor folgen 1990 und 1995 Einzelausstellungen im Portikus, wo seine Ehefrau, die Künstlerin Helke Bayrle, von 1992 bis 2022 den Aufbau zahlreicher Ausstellungen filmisch dokumentiert. König stellt den Künstler 2009 in einer Einzelpräsentation im Museum Ludwig aus und berücksichtigt Bayrle 2012 in der Präsentation "Ein Wunsch bleibt immer übrig. Kasper König zieht Bilanz".

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 79527-40

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