Los 23 | William Nelson Copley | Ohne Titel

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Auktionsergebnisse zu: William Nelson Copley
COPLEY, WILLIAM NELSON
1919 New York - 1996 Key West

Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1969.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 91 x 74cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: cply 69.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Wir danken Anthony Atlas, William N. Copley Estate, New York, für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz:
- Nachlass des Künstlers
- David Nolan Gallery, New York (Aufkleber)
- Galerie Manus Presse, Stuttgart/Klaus Gerrit Friese, Stuttgart (2006 von Vorheriger erworben)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (von Vorheriger erworben)

Ausstellungen:
- Galerie Manus Presse/Klaus Gerrit Friese, Stuttgart 2006
- Galerie Klaus Gerrit Friese, Stuttgart 2009

Literatur:
- Ausst.-Kat. William N. Copley, Galerie Manus Presse/Klaus Gerrit Friese, Stuttgart 2006, S. 17, Abb.
- Ausst.-Kat. William N. Copley, Among Ourselves, Stuttgart 2009, Kat.-Nr. 33, Abb.


- William N. Copleys Gemälde vereinen Inspirationen aus Surrealismus und Pop Art zu einer einzigartigen Bildwelt
- Copley - ein "Artist's artist" par excellence
- Voyeurismus als hohe Kunst

Lustvoller Voyeurismus
William Copley ist ein rastloser Voyeur. Erotik ist eine der entscheidenden Triebkräfte seiner Malerei, in der ein nicht enden wollender Kampf der Geschlechter mit humoristischen Mitteln ausgetragen wird. Das unbetitelte Gemälde von 1969 ist insofern ein typisches Werk des Malers. Zu sehen ist ein sich umarmendes Paar, wobei der Mann - ungewöhnlich für Copley - kein Alter Ego des Malers ist, sondern ein anonymisierter Latin Lover, der ganz in der Mode der späten 1960er Jahre gestylt ist. Seine ebenfalls gesichtslose Partnerin entblößt zwei Schlüsselreize, die den Voyeurismus des Malers und des Betrachters stimulieren - den Saum ihres Unterkleides und einen hochhackigen Schuh, den sie an ihrem angewinkelten Bein trägt. Der Mann könnte ihr in dieser Szene einen der unsterblichen Aphorismen von Copley ins Ohr raunen: "I'll show you my Matisse if you'll take of your Braque." Für Copley war die Malerei nach dem Sex die zweitbeste Sache, und seine Bilder bestätigen diese Haltung durch ihre eindeutige Zweideutigkeit und den Witz, mit dem er seine lustvollen Episoden ins Bild setzt.

Inspiration aus der Pop Art
Copley schafft in den Jahren 1968 und 1969 nur sehr wenige Gemälde, da sein Leben in diesen Jahren von rastloser Aktivität erfüllt ist; sein Privatleben ist turbulent, sein großer Mentor Marcel Duchamp ist 1968 verstorben, und er hat 1967 das kurzlebige, wirtschaftlich desaströse, aber künstlerisch faszinierende Projekt "The Letter Edged in Black Press" verwirklicht, in dem er sechs Mappenwerke mit Multiples von über 70 Künstlerinnen und Künstlern unter dem Titel "S. M. S." ("Shit Must Stop") produziert hat. Die wenigen Bilder des Jahres 1969 haben zumeist das Thema des "Battle of the Sexes" als Motiv. Das Jahr 1969 ist ein Wendepunkt im Werk des Künstlers - seine bislang eher naive und unschuldig wirkende Formensprache macht einer neuen Direktheit und Deutlichkeit Platz, die sich auch seiner Übersiedlung aus Paris zurück nach New York und der damit einhergehenden Beschäftigung mit der amerikanischen Pop Art verdankt. Mit seiner klaren Formensprache ist das Gemälde "Ohne Titel" eines der frühen Werke Copleys in dieser für ihn neuen Malweise, die er inzwischen mit den technisch "schnelleren" und leichter zu nutzenden Acrylfarben ausführt. Ab etwa 1972 werden seine Darstellungen expliziter und er schafft eine Serie von etwa 60 Zeichnungen und 60 Gemälden mit dem zusammenfassenden Titel "X-Rated". Das vorliegende Gemälde bereitet mit seinem diskreten Voyeurismus diese Werkgruppe vor. Formal ist das Bild auch verwandt mit der Werkgruppe der "Nouns", in der Copley einzelne Alltagsgegenstände isoliert und vor einem ornamental gestaltenten Hintergrund präsentiert - u. a. "Plough and Bed", "Electric Chair", "Bicycle" (1970). Das hier vorliegende Werk "Ohne Titel" präsentiert das Paar vor einem Hintergrund aus kräftig leuchtenden Schräglinien in Gelb und Orange.
Das Gemälde stammt aus dem Nachlass des Künstlers und wurde erstmals nach seinem Tod publiziert.
Kay Heymer.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 81050-2

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