Auktion: Freitag, 16. Mai 2025
ab 15:00 Uhr
Los 1200 – 1239 Old Masters
Los 1240 – 1340 19th Century
Los 1341 – 1399 Towards Modern
Vorbesichtigung: 9. – 12. Mai 2025
Freitag 10 - 18 Uhr
Samstag 10 - 16 Uhr
Sonntag 11 - 16 Uhr
Montag 10 - 18 Uhr

Meisterhafte Kompositionen 

Vom niederländischen „Goldenen Zeitalter“ bis hin zu stimmungsvollen Italienansichten des 19. Jahrhunderts reicht das Angebot der Frühjahrsauktion „Fine Art“ am 16. Mai 2025. Mittendrin begeistert eine virtuose Komposition rastender, kaukasischer Reiter von Franz Roubaud, der zwischen der Ukraine und Deutschland zu Ruhm gelangte und dessen charakteristische Werke bei internationalen Sammlern nach wie vor sehr begehrt sind. Die Düsseldorfer Malerschule ist mit Werken von Oswald Achenbach und Emilie Preyer vertreten, wenn auch Letztere nie offiziell an der renommierten Akademie studierte. Der Bereich der Altmeister-Gemälde deckt mit meisterhaften Arbeiten von Jan Adriaensz. van Staveren, Simon Luttichuys und Jan Lievens vom seltenen Eidechsenporträt bis zur dramatischen Geschichte um Susanna im Bade unterschiedlichste Genres ab.

Der Maler Franz Roubaud gilt als Meister für große, ausgefeilte Kompositionen, die in mehrere Ebenen gegliedert sind. Der Betrachter erklimmt diese verschiedenen Ebenen und macht sich auf die Suche nach Figuren und Details. Roubauds Werke sind daher eine wahre Reise in eine ferne und exotische Welt. 

In der Szene „Das Zeltlager der Kosaken“ ist alles vereint, was einen Roubaud ausmacht: Eine meisterhaft ausgearbeitete Komposition, in der farbenprächtige Reitergruppen und Tiere im Kontrast mit den erdigen Farbtönen der bergigen Landschaft stehen, die wahrscheinlich den Kaukasus zeigt (Taxe: € 100.000 – 150.000). Die präzisen Porträts von kaukasischen Pferden, für die der Maler ebenfalls bekannt ist, inszeniert die stolzen Tiere als Protagonisten des Gemäldes. Die Autorin des Werkverzeichnisses Olga Sugrobova-Roth hat das Gemälde im Original begutachtet und es in der Online-Ergänzung des Catalogue Raisonné aufgenommen. Es stellt eine willkommene und bislang unbekannte Wiederentdeckung im Roubaudschen Œuvre dar.

Nach den erfolgreichen Versteigerungen großformatiger Italienansichten von Oswald Achenbach in der Auktion „Fine Art“ im vergangenen Herbst, kommen in diesem Frühjahr erneut stimmungsvolle Ansichten Roms und Kampaniens zum Aufruf. Der „Blick auf das Castello Aragonese“ auf Ischia greift in größerer und monumentalerer Form das Gemälde mit dem gleichen Thema auf, das im November 2024 unter den Hammer kam. Mit weichen, warmen Farben verewigt Achenbach einen gemütlichen italienischen Nachmittag, an dem sich eine kleine Gruppe von Menschen unterschiedlicher Herkunft und sozialer Schichten am Strand drängt. Das kleine Segelboot, das sich mit seinem weißen Schein vor der Insel abzeichnet, dient als hervorragendes perspektivisches Element, das der Komposition Tiefe verleiht (Taxe: 25.000 – 35.000). Die spektakuläre „Große Prozession vom Kolosseum“ ist ein Gemälde, das in der Stadt und nicht in der ruhigen, friedlichen italienischen Landschaft spielt. Der Maler verewigt einen Moment der Volksfrömmigkeit, der sich im Prickeln des römischen Alltags verliert. Pracht und Ewigkeit vermischen sich so mit Armut und Alltag, das Heilige mit dem Profanen. So gelingt es Achenbach viele Widersprüche in einem einzigen Bild wiederzugeben (Taxe: € 20.000 – 30.000).

Im September dieses Jahres eröffnet im Kunstpalast in Düsseldorf die Ausstellung Künstlerinnen! Von Monjé bis Münter. Die Ausstellung widmet sich den Werken 30 ausgewählter Künstlerinnen, die in Düsseldorf in einer Zeit tätig waren, als sie zum Studium an der renommierten Kunstakademie nicht zugelassen waren. Dazu zählt auch Emilie Preyer, deren Werke Van Ham seit Jahrzehnten mit großem Erfolg vermarktet, so dass die Künstlerin inzwischen zu den „Zugpferden“ des Hauses gehört. Im Rahmen der nächsten Auktion wird erneut eines ihrer exquisiten Stillleben zum Aufruf kommen, auf dem Preyer Trauben, Pfirsiche und Aprikose auf einem makellosen Tischtuch meisterhaft in Szene setzt. Daneben getrocknete Früchte und Wassertropfen, die das Geschick der Malerin im Umgang mit abwechslungsreichen Oberflächen zeigen. Die kleine Fliege, ein regelmäßiger Gast in Preyers Kompositionen, trinkt diesmal nicht von den Wassertropfen, sondern lässt sich auf einer saftigen, einladenden Weintraube nieder (Taxe: € 20.000 – 25.000).

Die zwei angebotenen Gemälde von Jan Adriaensz. van Staveren und Simon Luttichuys waren Teil einer deutschen Sammlung, in der sie sich seit mindestens drei Generationen befanden. Bereits mehrere Werke aus dieser sorgfältig zusammengetragenen Sammlung wurden in die Hände von Van Ham gegeben – ein Zeichen der langfristigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit. Van Staveren und Luttichuys sind zwei gleichaltrige Maler, die im Goldenen Zeitalter der niederländischen Malerei tätig waren. Beide stellen die sie umgebende Wirklichkeit detailliert dar, jedoch mit deutlichen Unterschieden in der Thematik. Van Staveren interessiert sich für das Genre des Porträts. Seine „Eidechse auf einem Felsvorsprung“ stellt dabei ein außergewöhnliches Porträt dar, denn Bildnisse von Eidechsen sind in der Kunstgeschichte selten (Taxe: € 22.000 – 30.000). Trotz der naturgetreuen und perfekten Detailwiedergabe stehen hier wahrscheinlich die symbolischen Bedeutungen der Eidechse, wie Wandel, Tod und Auferstehung, für van Staveren im Vordergrund. Simon Luttichuys hingegen widmet seine Kunst der Darstellung von Stillleben mit Früchten und Gläsern, auf die er sich regelrecht spezialisiert hat. Er hatte großen Einfluss auf die damalige Zeit, denn seine perfekte Art, Oberflächen zu untersuchen und den Glanz des Lichts auf Metallen wiederzugeben, galt vielen zeitgenössischen und späteren Künstlern als Vorbild. Im „Stillleben mit Weinglas, Goldpyx und Obst“ veranschaulicht er seine Fähigkeiten, indem er eine Beziehung zwischen Licht und Oberflächen inszeniert, bei der Metalle, Flüssigkeiten und Textilien ein Leuchten ausstrahlen, dem das Auge des Betrachters zielsicher folgt (Taxe: € 30.000 – 35.000).

Ein dramatisches Motiv, eine meisterhafte Autorenschaft und eine ausführliche Provenienzgeschichte: all das macht das Gemälde „Susanna und die alten Männer“ zu einem spannenden Auktionshighlight in diesem Frühjahr. Das in der Rembrandt-Literatur ausführlich und übereinstimmend noch bis in die 1970er Jahre als eigenhändiges Werk Rembrandts publizierte Gemälde, wurde erstmals 1979 auf der Ausstellung über Jan Lievens im Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig als Arbeit Jan Lievens‘ gezeigt. Werner Sumowski, der als führender Kenner der Malerschule von Rembrandt van Rijn galt, schrieb: „Mit dem hier vorliegenden Gemälde nähert sich Lievens ganz stark Rembrandt. Schon zu Lebzeiten erfuhr Lievens große Wertschätzung und wurde in zeitgenössischen Quellen in einem Zuge mit Rembrandt genannt. Der oftmals ähnliche Malstil machte es ebenso häufig selbst ausgewiesenen Experten nicht leicht sich zwischen Rembrandt und Lievens festzulegen.“ Wahrscheinlich handelt es sich um dasselbe Aktmodell wie in Rembrandts Andromeda-Gemälde. In dieser mit meisterhafter Lichtführung gestalteten Arbeit von 1629 widmet sich Lievens der Aktion von Angriff und Abwehr statt der erotischen Ausstrahlung Susannas (Taxe: € 40.000 – 60.000). Das Gemälde befand sich u.a. im Besitz von Kaiserin Hermine auf Schloss Greiz, sowie in verschiedenen internationalen Galerien und Privatsammlungen.

Beginn der Auktion
16.05.2025 - 15:00
Katalog als PDF Katalog als PDF (33.52 MB)

Ansicht ändern
Lose pro Seite
Taxe: 5.000 - 8.000 €

16.05.2025 - ca.15:00
Taxe: 8.000 - 10.000 €

16.05.2025 - ca.15:01
Taxe: 5.000 - 8.000 €

16.05.2025 - ca.15:02
Taxe: 6.000 - 8.000 €

16.05.2025 - ca.15:03
Taxe: 5.000 - 8.000 €

16.05.2025 - ca.15:03
Taxe: 6.000 - 10.000 €

16.05.2025 - ca.15:04
Taxe: 6.000 - 10.000 €

16.05.2025 - ca.15:05
Taxe: 2.000 - 4.000 €

16.05.2025 - ca.15:06
Taxe: 10.000 - 15.000 €

16.05.2025 - ca.15:06
Taxe: 20.000 - 30.000 €

16.05.2025 - ca.15:07
Taxe: 20.000 - 30.000 €

16.05.2025 - ca.15:08
Taxe: 8.000 - 12.000 €

16.05.2025 - ca.15:09
Taxe: 22.000 - 30.000 €

16.05.2025 - ca.15:09
Taxe: 14.000 - 18.000 €

16.05.2025 - ca.15:10
Taxe: 30.000 - 35.000 €

16.05.2025 - ca.15:11
Taxe: 2.000 - 3.000 €

16.05.2025 - ca.15:12
Taxe: 14.000 - 18.000 €

16.05.2025 - ca.15:12
Taxe: 1.000 - 1.500 €

16.05.2025 - ca.15:13
Taxe: 15.000 - 30.000 €

16.05.2025 - ca.15:14
Taxe: 40.000 - 60.000 €

16.05.2025 - ca.15:15
Taxe: 4.000 - 6.000 €

16.05.2025 - ca.15:15
Taxe: 15.000 - 20.000 €

16.05.2025 - ca.15:16
Taxe: 5.000 - 10.000 €

16.05.2025 - ca.15:17
Taxe: 10.000 - 20.000 €

16.05.2025 - ca.15:18