Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary
| Auktion | 29.11.2023
| Vorbesichtigung:
24.11.2023 -
27.11.2023
Los beendet
Los 153 | Johannes Molzahn | Glasbild I
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MOLZAHN, JOHANNES
1892 Duisburg - 1965 München
Titel: Glasbild I.
Datierung: 1921.
Technik: Gouache, Öl und Stanniolpapier auf Pappe. Hinter Glas.
Maße: 36 x 29,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten mittig: Molzahn. Verso unten links auf Etikett unleserlich bezeichnet.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Dem Werk liegt ein Hinterglasgemälde von Uriel Molzahn (Sohn des Künstlers) bei. Wir danken dem Johannes-Molzahn-Centrum, Kassel für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
- Ilse Molzahn (erste Frau des Künstlers), Berlin
- Privatsammlung Hessen
Ausstellungen:
- Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg 1988
Literatur:
- Ausst.-Kat. Johannes Molzahn - Das malerische Werk, Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg 1988, Kat.-Nr. 19, Abb.
- Seltenes Hinterglasbild mit konstruktiv-abstrakter Komposition und leuchtender Farbigkeit
- Marktfrisch und noch nie auf dem Kunstmarkt angeboten
- Frühes Gemälde aus Molzahns experimenteller Phase, in der er mit Blattgold und Blattsilber arbeitet
Johannes Molzahns Oeuvre als Maler, Grafiker, Lehrer und Kunsttheoretiker steht exemplarisch für die Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Durch seine Auffassung von Kunst als Symbolsprache findet er allerdings eine ganz eigene Position unter den progressiven Künstlern seiner Zeit. Charakteristisch für sein Werk sind die sich stets im unendlichen Raum bewegenden Farb-Form-Kompositionen. Raum ist für Molzahn nicht nur eine perspektivische Konstruktion, sondern auch eine geistige Wirkungsmöglichkeit des Bildes. In den frühen Arbeiten gewinnt er ihn durch futuristisch-kubistische Brechungen und Abgrenzungen, durch Schichtung von Flächen und durch den Distanzwert der Farbe. Dies gilt auch für das hier vorgestellte Hinterglasgemälde, das ein bemerkenswertes Beispiel für Molzahns Schaffen um 1920 ist. Lediglich zwei Werke dieser Art hinter Glas sind im ganzen Oeuvre zu finden. Molzahn experimentiert hier mit Stanniolpapier, einem Material, welches er neben Blattgold und Blattsilber, aus der Werkstatt seines Vaters als Rohmaterial für Goldschnitt oder Buchprägungen kennt. Die Komposition im "Glasbild I" scheint aus den Fugen des Rahmens brechen zu wollen. Die spannungsgeladene Dynamik erreicht Molzahn nicht nur durch die vielen übereinanderliegenden Flächen mit ihren Farbverläufen, sondern auch durch streifen- und wellenartige Schraffuren, die er in die noch nasse Farbe ritzt. Charakteristisch sind besonders die geschwungenen S-Formen und die baumartigen Gebilde, die wir auch aus seinen Holzschnitten der frühen 1920er Jahre kennen (Abb. 1). Die Entstehung des kleinen Gemäldes fällt nicht zufällig genau in dasselbe Jahr, in dem Johannes Molzahn neben seinem intensiven künstlerischen Schaffen noch ein Werbebüro eröffnet. Zu seinen wichtigsten Kunden in den ersten Jahren zählt die Werbegesellschaft der Deutschen Eisenbahn sowie die Fagus-Werke in Alfeld/Leine, deren gesamtes Werbematerial er als Grafiker überarbeitet. Seine Arbeit auf diesem Gebiet bliebt nicht ungesehen und führt 1923 zu Molzahns Berufung an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg als Lehrer für Werbung und Druckkunst.
VAN HAM Art Estate vertritt seit 2021 zusammen mit dem Johannes Molzahn Centrum, Kassel den künstlerischen Nachlass von Johannes Molzahn (www.johannes-molzahn.org)
1892 Duisburg - 1965 München
Titel: Glasbild I.
Datierung: 1921.
Technik: Gouache, Öl und Stanniolpapier auf Pappe. Hinter Glas.
Maße: 36 x 29,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten mittig: Molzahn. Verso unten links auf Etikett unleserlich bezeichnet.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Dem Werk liegt ein Hinterglasgemälde von Uriel Molzahn (Sohn des Künstlers) bei. Wir danken dem Johannes-Molzahn-Centrum, Kassel für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
- Ilse Molzahn (erste Frau des Künstlers), Berlin
- Privatsammlung Hessen
Ausstellungen:
- Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg 1988
Literatur:
- Ausst.-Kat. Johannes Molzahn - Das malerische Werk, Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg 1988, Kat.-Nr. 19, Abb.
- Seltenes Hinterglasbild mit konstruktiv-abstrakter Komposition und leuchtender Farbigkeit
- Marktfrisch und noch nie auf dem Kunstmarkt angeboten
- Frühes Gemälde aus Molzahns experimenteller Phase, in der er mit Blattgold und Blattsilber arbeitet
Johannes Molzahns Oeuvre als Maler, Grafiker, Lehrer und Kunsttheoretiker steht exemplarisch für die Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Durch seine Auffassung von Kunst als Symbolsprache findet er allerdings eine ganz eigene Position unter den progressiven Künstlern seiner Zeit. Charakteristisch für sein Werk sind die sich stets im unendlichen Raum bewegenden Farb-Form-Kompositionen. Raum ist für Molzahn nicht nur eine perspektivische Konstruktion, sondern auch eine geistige Wirkungsmöglichkeit des Bildes. In den frühen Arbeiten gewinnt er ihn durch futuristisch-kubistische Brechungen und Abgrenzungen, durch Schichtung von Flächen und durch den Distanzwert der Farbe. Dies gilt auch für das hier vorgestellte Hinterglasgemälde, das ein bemerkenswertes Beispiel für Molzahns Schaffen um 1920 ist. Lediglich zwei Werke dieser Art hinter Glas sind im ganzen Oeuvre zu finden. Molzahn experimentiert hier mit Stanniolpapier, einem Material, welches er neben Blattgold und Blattsilber, aus der Werkstatt seines Vaters als Rohmaterial für Goldschnitt oder Buchprägungen kennt. Die Komposition im "Glasbild I" scheint aus den Fugen des Rahmens brechen zu wollen. Die spannungsgeladene Dynamik erreicht Molzahn nicht nur durch die vielen übereinanderliegenden Flächen mit ihren Farbverläufen, sondern auch durch streifen- und wellenartige Schraffuren, die er in die noch nasse Farbe ritzt. Charakteristisch sind besonders die geschwungenen S-Formen und die baumartigen Gebilde, die wir auch aus seinen Holzschnitten der frühen 1920er Jahre kennen (Abb. 1). Die Entstehung des kleinen Gemäldes fällt nicht zufällig genau in dasselbe Jahr, in dem Johannes Molzahn neben seinem intensiven künstlerischen Schaffen noch ein Werbebüro eröffnet. Zu seinen wichtigsten Kunden in den ersten Jahren zählt die Werbegesellschaft der Deutschen Eisenbahn sowie die Fagus-Werke in Alfeld/Leine, deren gesamtes Werbematerial er als Grafiker überarbeitet. Seine Arbeit auf diesem Gebiet bliebt nicht ungesehen und führt 1923 zu Molzahns Berufung an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg als Lehrer für Werbung und Druckkunst.
VAN HAM Art Estate vertritt seit 2021 zusammen mit dem Johannes Molzahn Centrum, Kassel den künstlerischen Nachlass von Johannes Molzahn (www.johannes-molzahn.org)
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Inventar Nummer: 77077-1