Los ist verkauft

Los 26 | Max Liebermann | Colomierstraße in Wannsee

Taxe
200.000 - 250.000 €
D
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
422.400 €

Sie wollen ein Objekt von Max Liebermann verkaufen?
Objektbewertung
Experten

Möchten Sie Max Liebermann kaufen und zukünftig Angebote erhalten?
Newsletter & Suchkartei
Auktionsergebnisse zu: Max Liebermann
LIEBERMANN, MAX
Berlin 1847 - 1935

Titel: Colomierstraße in Wannsee.
Datierung: 1916.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 72 x 91cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: M Liebermann 1916. Verso mit diversen Nummerierungen versehen.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.


Ein Gutachten von Matthias Eberle vom 21.2.2008 liegt vor (hier leicht abweichende Reihenfolge der Provenienzen).

Provenienz:
- Privatbesitz, Frankfurt a.M.
- Cassirer-Helbing, Berlin
- Kunsthandlung F.A.C. Prestel, Frankfurt a.M., 98. Auktion, 6.3.1929, Lot 66
- Sammlung Neithold, Dresden

Ausstellungen:
- Cassirer-Helbing, Berlin 1927, Kat.-Nr. 49, Abb
- Kunstsammlungen und Museen Augsburg 2016

Sammlung Neithold_Informationen zur Sammlung

Literatur:
- Eberle, Matthias: Max Liebermann, 1847-1935 - Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Bd. II 1900-1935, München 1996, WVZ.-Nr. 1916/16
- Richardson, Holly Prentiss: Landscape in the work of Max Liebermann (Volumes I-III), Phil. Diss. Brown University, Ann Arbor 1991, II, S. 204, Kat.-Nr. 579
- Ausst.-Kat. Ein Kaufmann als Kunstfreund. Die Gemäldesammlung von Hermann Hugo Neithold, Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Berlin/München 2016, Kat.-Nr. 13, Abb.

- Seit über 90 Jahren in Privatbesitz
- Blick in die Colomierstraße im Berliner Ortsteil Wannsee, Sitz von Liebermanns Sommervilla ab 1910
- Spätimpressionistisches Gemälde in dem das große koloristische Können des Künstlers voll zum Tragen kommt

Bereits 1903 erkundigt sich Max Liebermann bei seinem Freund und Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark, ob dieser nicht ein Haus mit großem Garten in der Umgebung von Hamburg wüsste. Seine Frage steht wohl noch ganz unter dem Eindruck seines mehrwöchigen Aufenthaltes in der Hansestadt 1902. Liebermann war auf Einladung der Hamburger Kunsthalle in die Stadt gekommen und lernt in diesem Zusammenhang auch die großbürgerlichen Anwesen und ihre weitläufigen Gärten und Parkanlagen an der Elchaussee kennen. Die ernsthafte Umsetzung, eine Sommerresidenz zu erschaffen, gelingt ihm jedoch erst einige Jahre später. 1909 erwirbt er das Grundstück am Berliner Wannsee und lässt darauf von dem damals bekannten Architekten Paul Baumgarten eine Villa im Stil des Hamburger Klassizismus errichten. Neben seinem großbürgerlichen Wohnsitz in der pulsierenden Metropole am Pariser Platz erschafft er sich am Wannsee einen Rückzugsort, an den er mit seiner Familie flüchten kann, wenn er eine Auszeit von der Hektik der Großstadt braucht. Vor allem die Sommermonate verbringt die Familie fast ausschließlich am Wannsee, weshalb auch die meisten Gemälde das Anwesen in prächtiger Vegetation und vielfältiger Blütenpracht zeigen. Mithilfe seines Freundes Alfred Lichtwark, der sich seinerzeit als Reformer der Gartenkunst einen Namen gemacht hatte, entwickelt Liebermann eine zeitgemäße Gartenarchitektur mit starken Bezügen von Innen- und Außenraum. Zwischen 1910 und 1930 entstehen mehr als 200 Gemälde und zahlreiche Studien, die die Villa und ihren Garten darstellen. Für Liebermann scheint sein Sommersitz eine scheinbar unermessliche Fülle an Motiven zu bieten. Er stellt die unterschiedlichsten Ecken und Ansichten dar und nutzt unterschiedliche Tageszeiten, um die verschiedenen Lichtverhältnisse einzufangen. Am liebsten malt er direkt vor dem Motiv, draußen, ohne Vorstudien oder Skizzen, wenn die Sonne am höchsten steht und die Schatten besonders tief stehen.
Wir sehen hier die Außenansicht seiner Villa von der Colomierstraße, die mit ihren grünen Fensterläden und der gelben Fassadenfarbe einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Liebermann nutzt die Flucht der Allee, um das Bildgefüge zu strukturieren. Die Baumkronen der Eichen sind so dicht, dass sie nur den Blick auf das Eingangstor mit den beiden Säulen freigeben. Dieses setzt er gekonnt in das Zentrum der Komposition und misst ihm damit höchste Bedeutung zu. Dass er den Eingang seines eigenen Hauses als zentrales Bildmotiv wählt, zeugt von einem gewissen Stolz über das Erreichte.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Robert van den Valentyn
Partner & Abteilungsleiter
Modern, Post War & Contemporary Art

+49 221 92 58 62 300

Los ausdrucken
| Los empfehlen
|

Hinweise zum Los


Differenzbesteuerung, MwSt. enthalten, gem. § 25a UStG nicht ausweisbar, nicht erstattbar

32% Aufgeld auf den Zuschlagspreis


Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los:
Absprache nach der Auktion.



Inventar Nummer: 75151-9