Los 29 | Günther Uecker | "Lichtkasten"

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Auktionsergebnisse zu: Günther Uecker
UECKER, GÜNTHER
1930 Wendorf - 2025 Düsseldorf

Titel: "Lichtkasten".
Datierung: 1966.
Technik: Eingeschlagene Nägel und weiße Farbe auf Leinwand, auf Holzscheibe. In Holzkasten, weiß gefasst. Beleuchtet und elektrifiziert.
Maße: 80 x 80 x 17cm.
Bezeichnung: Zweifach signiert und betitelt auf der Rückseite der vorderen Holzplatte oben: Uecker Lichtkasten.

Das Werk ist voll funktionsfähig.

Dieses Werk ist im Uecker Archiv unter der Nummer GU.66.035 registriert und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das enstehende Uecker-Werkverzeichnis.

Provenienz:
- Gimpel Fils Gallery, London (Aufkleber)
- Sotheby's, London, Auktion 22.10.1998, Lot 38
- Galerie Heseler, München (lt. Einlieferer)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Honisch, Dieter: Uecker, Stuttgart 1983, WVZ.-Nr. 503, Abb

- Kinetisches Lichtobjekt aus der ZERO-Zeit
- Aus der kleinen Werkgruppe der "Lichtscheiben" mit denen Uecker ab 1961 eine neue ästhetische Dimension erreicht
- Fesselnde, visuelle Kraft durch bewegtes Licht- und Schattenspiel


Die radikale Entscheidung
Die "Lichtscheiben" sind die wohl faszinierendsten und poetischsten Werke in Günther Ueckers Oeuvre. Bereits in den 1960er Jahren entstehen die ersten kinetischen Lichtscheiben. Nachdem Uecker in den späten 1950er Jahren mit den "Monochromen" von Yves Klein in Berührung kommt, wird er bald von der Verwendung reiner, monochromer weißer Oberflächen inspiriert, die die Wirkung des Lichts verstärken und den Werken einen meditativen und spirituellen Unterton verleihen. Geboren aus dem Wunsch den künstlerischen Ausdruck zu radikalisieren, widmet sich Uecker 1957 der Verwendung von Nägeln, einem Medium, das heute Synonym für sein künstlerisches Schaffen ist. Die Entwicklungen und Entdeckungen, die Uecker in dieser prägenden Zeit macht, stehen ganz im Geiste der avantgardistischen Künstlerbewegung ZERO, der auch Uecker angehört. Der "Lichtkasten" entstand in dem Jahr als sich die Düsseldorfer ZERO Gruppe um Günther Uecker, Heinz Mack und Otto Piene nach knapp neun Jahren der gemeinsamen Zusammenarbeit und Ausstellungen auflöst. Der gemeinsame Weg endet am 25. November 1966 mit der ZERO-Demonstration "ZERO ist gut für dich" im Bahnhof Rolandseck. Über das Fest schrieb Mack: "1966 fand Zero ein positives Ende. Über tausend Menschen haben es in einer Nacht gefeiert. Ich selbst hatte mir dieses Ende gewünscht: ein Ende, das ich genauso befreiend fand wie den Anfang von Zero." (zit. nach: Schmitt, Ulrike: "Zero ist gut für Dich", in: Sediment. Mitteilungen zur Geschichte des Kunsthandels. Heft 10. 2006).

Skulpturale Qualität in Bewegung
Die Einfachheit der Materialien und die Kraft ihrer kombinierten, lyrischen Wirkung sind ausschlaggebend für die fesselnde visuelle Kraft des Lichtobjekts. In kreisförmiger Reihung hämmert der Künstler Hunderte von Nägeln in die runde Holzplatte, bevor er sie mit einem einheitlichen weißen Anstrich versieht. An einem Punkt der Komposition beginnend, setzte der Künstler einen Nagel nach dem anderen ein und schafft so eine anziehende Komposition, die in die Welt des Betrachters hineinreicht. Als kinetisches Werk wird die Scheibe an einem Motor befestigt, der sie rotieren lässt, und von einem Punkt aus anstrahlt. So wird ein betörender Tanz aus Licht und Schatten erzeugt. Weit von der Wand abstehend hat die Arbeit eine skulpturale Qualität, die durch ihre mobile Natur noch verstärkt wird. Beim Betrachten der sich drehenden Arbeit spürt man eine gewisse Spannung zwischen dem Sog der vergehenden Zeit und dem meditativen, fesselnden Rausch der sich drehenden Nägel.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 80232-2

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